Johannes Weiss


ZEUGNIS

von Johannes Weiss

"Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus."

Jesaja 42,3


Gerne möchte ich Euch erzählen, wie Gott in meinem Leben gewirkt hat und es weiterhin tut. Vor einem Jahr noch hätte ich nicht geglaubt, dass ich als Schweizer nach Freudenstadt geführt werde, um hier einen Neubeginn zu starten. Meine Kinder- und Jugendzeit verbrachte ich im Zürcher Oberland, wo ich in einer vom lebendigen Glauben an Jesus Christus geprägten Familie aufwachsen durfte. So notierte meine Mutter in meiner ersten Bibel folgenden Satz: „Lob und Dank, Johannes hat sich am 29.6.1975 bekehrt!“. 


Nach meiner Ausbildung als Grafiker zeigte mir Gott die verantwortungsvolle Aufgabe, gute Bücher und Illustrationen zum Thema Schöpfung von der Schweiz aus in Zusammenarbeit mit der Studiengemeinschaft Wort und Wissen zu gestalten, welche damals noch in Röt im Murgtal beheimatet war. Nach 5 Jahren wollte ich jedoch meine Freiheit geniessen und es begann eine Selbständigkeit, welche 25 Jahre andauerte. In dieser Zeit geriet ich immer mehr ab vom schmalen Weg mit Jesus, ich wollte mich selber verwirklichen, liess mich ein auf falsche Lehren und Freundschaften, welche mich immer weiter von Gott wegführten. Nach Aussen schien alles in Ordnung, doch Gott musste buchstäblich einen Stopp reissen, indem ich ernstlich erkrankte, Freundschaften zerbrachen und dann auch meine besten Kunden sich von mir abwandten.


Im letzten Jahr dann war mein Tiefpunkt erreicht, innerlich ausgebrannt und leer, ohne Finanzen und berufliche Perspektive. So schrie ich zu Gott, bekannte meine Sünden vor ihm und vor Menschen. Dabei begegnete ich mutigen Brüdern und Schwestern, die Gott zu mir führte, um mich zu korrigieren und zu unterstützen. Nun war ich bereit, Jesus kompromisslos nachzufolgen. 


Plötzlich entstand wieder eine Verbindung zur Studiengemeinschaft. Ich erfuhr, dass der Grafiker im Jahr 2020 pensioniert wird und damit die Stelle frei wurde. So wagte ich ein neues Abenteuer und bereitete Anfang dieses Jahres alles vor für den Umzug und Neuanfang in Deutschland.


Dann kam Corona, die Grenzen schlossen sich. „Herr, wenn Du möchtest, dass ich Dir dienen soll in Freudenstadt, dann bereite den Weg vor mir.“ So erlebte ich viele Wunder, wie ich z. B. Mitte Mai die Grenze ohne Papiere an schlafenden Zollbeamten vorbei passieren konnte oder wie Gott mir eine frisch renovierte Wohnung am Marktplatz vorbereitete gegen jegliches menschliche Vermögen.


Mitte Juli zog ich ein in eine Stadt, die zwar benannt war nach der Freude, wo es aber wegen der strengen Hygiene-Massnahmen fast unmöglich war, freudige Menschen mit einem Lächeln kennenzulernen. „Herr, Du willst mich doch nicht hier allein verkümmern lassen?“ 


Nach langer Suche entdeckte ich Ende September die Agape-Gemeinde und erlebte in einem bewegenden Gottesdienst, wie die Kinder zum Schulbeginn unter den Segen Gottes gestellt wurden.

Wie Könige standen sie auf der Bühne versammelt und alle strahlten!


Mein Erleben erinnert mich an die Bibelstelle aus Jesaja 42, wo über das erste Kommen Jesu berichtet wird. Sieht es doch zunächst aus, als sei alles verloren und unser Leben dahin, so hat Gott doch sein Versprechen und seine Verheissung gegeben und eingelöst, für uns Recht zu schaffen.


In Seinem Sohn, dem Lamm Gottes, hat Er eine ewige Erlösung geschaffen und Vergebung unserer Sünden. Ihn erwarten wir bald als Herr und König, Ihm allein gebührt Dank und alle Ehre!