Diana Hezel


ZEUGNIS

von Diana Hezel

„Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei“  Johannes 8,36


Über Jahre hinweg wurde ich mit Existenzängsten geplagt. Mit elf Jahren verlor ich meine Oma, drei Monate später meine Mutter. Meine Oma wurde 61 Jahre alt, meine Mutter gerade einmal 29 Jahre.


Ab diesem Zeitpunkt war unsere Familie zerrissen. Meinen Vater warf dies aus der Bahn, er hatte sein Leben nicht mehr im Griff, er verließ unser Haus als ich 15 Jahre alt war. Mein Opa lebte noch im Haus, er war ein seelisches Wrack, nach dem Verlust seiner Frau und Tochter. Mit 48 Jahren nahm sich mein Vater das Leben. Mit 15 Jahren begann ich meine Ausbildung, in der ich meinen Freund kennenlernte, der mich aber über Jahre hinweg betrog. Ich suchte Vaterersatz. Ich sah die Männer viele Jahre als Versager. Meine Seele war sehr betrübt, ich denke auch krank. Dennoch war ich eine positiv gestimmte Person, wenn auch manchmal gespielt. Ich verkehrte unter anderem in Kreisen, in denen Drogen im Umlauf waren, führte mir selbst aber nie etwas zu.


Der Herr Jesus hielt damals schon seine schützende Hand über mir. In unserem Ort gab es eine wiedergeborene Christin, die Gertrud, mit ihr waren wir etwas bekannt. Meine Schwester Melanie und ich sind uns sicher, dass sie für uns betete.1998 kam ich mit meinem Ehemann Oli zusammen.

 

Wir kannten uns schon länger, er wusste manches aus meiner Lebensgeschichte. Er hatte sich einige Zeit zuvor bekehrt und betete um eine Frau, die mit ihm diesen Weg geht (das sagte er mir zwar, ich verstand das aber nicht so). Gott sei Dank war ich die Gebetserhörung, wir sind uns beide sicher, dass diese Ehe nicht standgehalten hätte, wenn wir uns der Zusammenführung durch Gott nicht bewusst gewesen wären (zu diesem Zeitpunkt war sich Oli über das Wirken Gottes sicherer als ich). Ich stellte Oli jedoch über Jahre hinweg als Versager hin. Ich hatte unglaubliche Angst, dass wir nicht existieren konnten, er machte sehr viel mit mir mit. Mein Weg zu Jesus war lang und irgendwie auch religiös geprägt. Oli betete immer für mich, ließ mich aber machen.


Da ich ja Jesus suchte (ich lernte Gitarre bei unserem Pfarrer in Dornhan) landete ich im Kirchengemeinderat. Ich merkte bald, dass ich ihn da nicht fand. Im Juli 2008 ließ sich Oli taufen. Ich wollte ihn davon abhalten, doch er befolgte, was Jesus zu ihm sagte. Seine Taufe berührte mich sehr. Zur damaligen Zeit arbeitete ich in der Gastronomie. Bei einer, von uns bewirteten Hochzeitsfeier, standen zwei Männer an der Theke und unterhielten sich über die Konfirmation, Taufe und die geistliche Wiedergeburt. Einer der beiden war der Brautvater. Zu später Stunde sprach ich ihn an, da dieses Thema ja so in mir wühlte. Er schrieb ein Buch über die Taufe: „Taufe – Türöffner in den Himmel?“. Er hatte es zufällig im Auto und schenkte es mir am selben Abend.


Ich las dieses Buch fast am Stück durch und erkannte, dass die biblische Glaubenstaufe als nächstes dran war. Da ich bereits als Baby evangelisch getauft wurde, nannte es die Evangelische Kirche ‚Wiedertaufe‘. Nach der ‚Wiedertaufe‘ darf man als Kirchengemeinderat kein leitendes Amt mehr ausführen da man (ihrer Ansicht nach) gegen Epheser 4,5 verstößt: „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“. Mit unserer Pfarrerin konnte ich gut darüber reden, sie hatte zwei Freundinnen aus Freikirchen. Ich entschied mich, mein Amt niederzulegen.


Irgendwann im Jahr 2008 hatte ich mich zum Seminar „Innere Heilung und Befreiung“ von Christen im Beruf angemeldet, ich wollte dieses Seminar schon viele Jahre zuvor besuchen, was zeitlich bisher jedoch nicht möglich war. Die Veranstaltung bot viel persönlichen Freiraum. Nach ein paar Tagen wurde noch einmal Seelsorge angeboten, es gab noch wenige Plätze. Eigentlich dachte ich mir: „Das brauche ich nicht“, meldete mich aber doch mal an. Als der Termin stattfand, weinte ich nur, konnte nichts reden, so sah mein Leben aus.


Die Schwester fragte mich: „Mädle, hast du Buße getan für dein Leben?“. Ich fragte sie, was das denn sei. „Reden kannst du jetzt eh nicht, geh und bring dein Leben mit Jesus in Ordnung!“ Dann war ich zwei Stunden auf dem Kniebis unterwegs, ich legte ALLES vor Jesus hin, ich kapitulierte („I surrender – Ich gebe alles hin“, mein Lieblingslied). Am Ende dieses Seminars konnte man sich taufen lassen, mein Name stand als erstes auf der Liste. Das war im November 2008, ich erlebte wirklich eine neue Geburt.


Seitdem hat sich in meinem Leben ALLES verändert. Wunder kann ich viele erzählen, Jesus ist so real. Bei der Taufe sprach Jesus: „Seine Wundmale sind ein Stempel in meinem Herzen, es ist jetzt vollkommen geheilt“. Eine prophetische Frau hatte noch Folgendes: „Im Raum ist eine Person, die schon öfter ein ganz altes, zerfallenes Haus verlassen wollte. Sie schaffte es immer wieder bis zum Gartenzaun, ging dann aber wieder zurück, nun hat sie diese alte, zerfallene Hütte verlassen“. Mir war heiß und kalt, alles zugleich, ich wusste, dass ich diese Person war.


Ich bin Jesus unendlich dankbar!!!

Wo wäre ich heute, wenn seine Gnade mich nicht errettet hätte?